Demokratie erleben, politische Bildung fördern und Schule mitgestalten: Das sind die Ziele des Projekts Rat der Schülerinnen und Schüler, das seit 2022 an unserer Schule besteht.
Der Rat besteht aus rund 20 Personen: Alle Jahrgangsstufen wählen für die Amtszeit von zwei Jahren je zwei Sprecherinnen/Sprecher. Zusätzlich entsenden sozial besonders engagierte Gruppen, wie beispielsweise Schulsanitätsdienst, Medientutor/-innen oder Mitglieder der Umwelt-AG, Vertreter und Vertreterinnen in den Rat. Der Rat verwaltet sich dabei selbst: Er entscheidet über sein (Fort-)Bestehen und darüber, wer ihm angehören kann.
Der Rat bietet den Schülerinnen und Schülern eine Plattform, die es ihnen ermöglicht, persönlich und in regelmäßigen Abständen in einen intensiven Meinungsaustausch zu kommen und Beschlüsse zu fassen, um dadurch eigenverantwortlich und zielgerichtet an Gestaltungs- und Veränderungsprozessen in der Schule mitzuwirken. Drei Schülerinnen und Schüler bilden das Präsidium. Sie haben die Aufgabe, die Sitzungen vorzubereiten, zu leiten, Ergebnisse zu dokumentieren und deren Umsetzung zu begleiten. Unterstützt werden sie dabei von den Lehrkräften Eva Beetz und Marina Ederer sowie dem Schulleiter Tobias Schreiner. Sie nehmen an den Sitzungen teil, ergreifen aber nur das Wort, wenn sie vom Präsidium dazu aufgefordert werden. Möchte der Rat "unter sich" beraten, kann er die Lehrkräfte auffordern, den Raum zu verlassen.
Eine der ersten Amtshandlungen des Rats bestand darin, mit über eine Wahlordnung zu beraten und zu entscheiden, die anschließend im Schulforum einstimmig beschlossen wurde und die das Ziel verfolgt, die Schülerinnen und Schüler einerseits mit den Grundsätzen demokratischer Wahlen vertraut zu machen und andererseits eine möglichst hohe Partizipation der Kinder und Jugendlichen an den schulischen Prozessen sicherstellen soll.
Bericht aus dem Schuljahr 23/24
Zur ersten Sitzung lud Bürgermeister Alfons Besel die Gruppe in den Sitzungssaal der Gemeinde Gmund ein, empfing sie herzlich und richtete zu Beginn ein paar Worte an den Rat.
Der Schüler- und Schülerinnen-Rat traf sich während des Schuljahres in regelmäßigen Abständen, um über verschiedene Themen zu diskutieren, darunter Veränderungen der Pausenbereiche, die Verpflegung in der Mensa, die Anschaffung eines Kaffeeautomaten, die Wahlordnung für von Schülerinnen und Schülern zu besetzende Ämter sowie die Handyregelungen an der Schule.
Im April 2024 erhielt das Gremium hohen Besuch: Landtagspräsidentin Ilse Aigner informierte sich vor Ort über das Projekt zur Demokratieförderung und nutzte die Zeit, um intensiv mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Das Thema der Einheit lautete „Respekt“. Wie kann ein respektvoller Umgang in der Gesellschaft erreicht werden? Und wie konkret im Umgang mit den Personen, die in der Schule zusammentreffen? Am Ende des einstündigen gemeinsamen Workshops zeigte sich die Landtagspräsidentin und Stimmkreisabgeordnete beeindruckt. Sie lobte den Schüler- und Schülerinnen-Rat für seine Rolle bei der Schaffung eines gleichberechtigten und inklusiven Lernumfelds und betonte die Bedeutung des Rats für die demokratische Praxis und Fehlerkultur.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Bayerischen Landtags auf Einladung von Frau Aigner, bei dem die Ratsmitglieder an einer Plenarsitzung teilnahmen, das Landtagsgebäude besichtigten und sich mit Frau Aigner über verschiedene politische Themen austauschten. Diese Erfahrung trug zur Förderung des Demokratieverständnisses und der Bedeutung gesellschaftlichen Engagements bei.
